Schon in meiner Jugend haben mich die Kakteen gefesselt. Ihr Aussehen und ihre herrlichen Blüten – einfach nur schön. Doch als neugieriger Mensch habe ich mich immer gefragt: Mensch, Marcel, diese Pflanzen brauchen sehr wenig Wasser, blühen wunderschön, aber – tragen die Kakteen auch Früchte? Keiner in meinem Umkreis konnte mir das genau sagen, doch ich ließ nicht locker.
Eines Tages erzählte mir ein Kollege, dass er erst kürzlich in Griechenland gewesen sei und dort Kaktusfeigen gegessen habe. Ich konnte es fast nicht glauben und buchte zwei Monate später einen Flug nach Griechenland / Milana, um mich davon zu überzeugen. Ja, ein wenig natürlich auch deswegen, um dort Urlaub zu machen…
Als ich dann in Griechenland ankam, ging ich am Mittag essen und wie es der Zufall so wollte, stand in der Nähe des Restaurants ein Kaktusfeigenbaum ;-). Kaktusfeigen zählen zur Gattung der Opuntien (Opuntia ficus indica) und sehen wie Bäume aus. Die Blätter gleichen kleinen flachen Kakteen und an diesen wachsen dann die Kaktusfeigen. Ich fand das echt faszinierend, für einen Koch kommt diese Pflanze direkt aus dem Paradies. Super an diesen Kaktusfeigen ist auch, dass es sie in verschiedenen Farben gibt. Gekauft habe ich sie schon in orange, gelb und rot. Außerdem wird aus den Kernen ein Kaktusfeigenkernöl hergestellt, das ernährungsphysiologisch sehr wertvoll ist. Deshalb eignet es sich hervorragend für die kalte Küche, zum Beispiel um Salate anzumachen.
Kaktusfeigen bieten auch ein breites Spektrum an Vitaminen, Mineralstoffen und vielen anderen für den Körper wichtigen Nährstoffen. Sie enthalten reichlich Kalium, Kalzium, Magnesium und Natrium, Vitamine der B-Gruppe und Vitamin C, Flavonoide und noch einiges mehr. Außerdem sind alle acht essentiellen und beide semi-essentiellen Aminosäuren darin zu finden.
Als ich nach meiner Reise zurück in die Schweiz kam, fragte ich meinen damaligen Chef, ob man die Dinger hier kaufen kann. Er meinte, ja, aber sie seien sehr teuer. Ich bat ihn, trotzdem ein paar für unser neues Dessert zu bestellen und zauberte ein Sorbet daraus, das ich Ihnen heute vorstellen möchte.
Da ja hoffentlich bald der Sommer kommt, denke ich, ist das genau die richtige Erfrischung und geschmacklich eine Sensation. Doch das Beste ist, dass dieses Sorbet auch Menschen mit Laktose- oder Glutenintoleranz und, wenn man anstatt des Zuckers Stevia oder einen Zuckeraustauschstoff wie Xylit verwendet, Diabetiker essen können. Also für alle Genuss pur – und so macht doch Essen Spaß, ohne Angst haben zu müssen, dass man es nicht verträgt.
Kommen wir zu den Zutaten für 4 Personen:
4 Kaktusfeigen (Farbe kann variieren)
¾ Espresso-Tasse Zucker
¾ Espresso-Tasse Wasser
eine halbe Zitrone
Zubereitung:
Zucker und Wasser aufkochen und zum Auskühlen beiseite stellen (das nennt man dann Läuterzucker).
In der Zwischenzeit Kaktusfeigen schälen und in nussgroße Stücke schneiden.
Nun die geschnittenen Kaktusfeigen und den Läuterzucker in einen Mixer geben und auf kleinster Stufe mixen, damit die Kerne nicht kaputt gehen. Diese würden das Sorbet bitter machen. Mit Zitronensaft abschmecken.
Alles durch ein Haarsieb in eine Schüssel gießen.
Zum Schluss die Schüssel in das Gefrierfach stellen und ab und zu umrühren, bis die Masse zum Sorbet anzieht – fertig!
Am besten schmeckt das Kaktusfeigen-Sorbet in einem Glas Champagner – einfach lecker ;-).
Hm, Marcel, das sieht lecker aus …
Danke Uwe 🙂
Seit ich dir beim Kochen zusehe, macht mir meine Küche richtig Laune.
Hallo liebe Cathrin,
Das freut mich aber und ist ja auch mein Wunsch das die Leute Lust zum kochen bekommen. In Zeiten von Konservierungsstoffen und Co wo man gar nicht mehr weiß was man isst finde ich es immer wichtiger das man auf die Lebensmittel achtet die man zu sich nimmt. Und wenn ich Euch mit den Rezepten Lust aufs kochen machen dann finde ich das super 🙂 Denn man ist was man isst!
Lieben Gruß
Marcel
Es tolls Rezäpt,gseht jo super us….wow…
Danke fürs zeigen !!!
Liebi Grüessli
Margrit
Hallo Margrit,
Danke für deinen Kommentar! Freut mich das es dir gefällt 🙂
Lieben Gruß
Marcel
Passt perfekt zum Sommerwetter. Gibts bei der nächsten Party 🙂 5*
Hi freue mich auf dein Feedback 🙂
Gruß Marcel
Hallo Marcel,
das ist es, was ich an Dir und Deinen Rezepten so schätze: Super Ideen, die mit Deinen Schritt-für-Schritt-Erklärungen einfach nachzumachen sind. Dieses Sorbet ist ja wohl ein Labsal bei diesem gewittrigen Wetter heute…
Liebe Grüße
Jutta
Ja Hallo liebe Jutta,
Es ist immer wieder schön von dir zu hören. Dein Kommentar hat mich wirklich sehr gefreut. Mein Ziel ist ja die Rezepte so zu präsentieren sie leicht nachzumachen sind und auch funktionieren. Habe es schon oft erlebt, dass ich Rezepte die ich gesucht habe nicht immer funktionieren. Deshalb möchte ich mit meiner Leidenschaft zum kochen Menschen die Lust am Genuss und leckeren Rezepten wieder näher bringen.
Ganz liebe Grüße
Marcel
Der Apfelstrudel ging super schnell! Dabei habe ich 2 kleine Kinder im Alter von 3 J. und 5 Monaten.
Bin so froh auf deine Seite gestossen zu sein.
Frage zur Vanillesauce. Muss man sie frisch machen oder kann man sie auch vorbereitet in Kühlschrank stellen und später noch mal aufwärmen?
Hallo Sone,
Vielen Dank für dein Feedback 🙂 Das ganze Team freut sich wenn unseren Lesern die Seite gefällt.
Nun zu deiner Frage: Wenn du die Vanillesauce frisch also ich meine mit frischen Eiern herstellst so sollte man diese sofort verzehren. Das Problem bei den Eiern ist die Salmonellen – Gefahr. Anders sieht das aus wenn du Puddingpulver benutzt dort kannst du je nach dem wie dick du die Sauce haben willst etwas mehr oder weniger Pulver verwenden. Diese Art der Zubereitung erlaubt dir auch das du die Vanillesauce problemlos vorbereiten kannst und bei Bedarf auch kühlen. Bei Der Herstellung mit frischen Eiern rate ich dir zur Vorbereitung ab.
Mit freundlichen Grüßen
Marcel Prenz & Team 🙂