Attila Hildmann, in Berlin geboren mit türkischen Wurzeln, ist für mich seit Jahren die Nummer eins der veganen Küche Deutschlands und meines Erachtens auch einer der wenigen, die es konsequent durch ziehen. Wenn er nicht gerade im Fernsehen auftritt oder vegane Kochbücher schreibt, studiert er nebenbei noch immer Physik.
Als sein Adoptivvater im Jahr 2000 Jahren einen Herzinfarkt bekam und verstarb, war er zutiefst geschockt und begann von da an, sich mit gesunder Ernährung zu befassen. Er fand schnell heraus, dass der zu hohe Cholesterinspiegel seinen Vater das Leben gekostet hatte. Von diesem Tag an sagte er dem Cholesterin den Kampf an und kam durch Umwege zur veganen Küche, die er bis heute lebt und Menschen motiviert, sich vegan und gesund zu ernähren.
Doch bevor er zur veganen Küche fand, war er erst mal Vegetarier. Das heißt, er verzichtete auf Fleisch, aber nicht generell auf Produkte, die von Tieren stammen, wie zum Beispiel Milch und Co. Doch nach Messungen stellte er fest, dass sich am Cholesterinspiegel nicht viel verändert hatte. Die Lösung war für ihn der Verzicht auf alle tierischen Produkte, also eine rein pflanzliche Ernährung.
Was die wenigsten wissen: Attila Hildmann war früher mal stark übergewichtig und nur durch die Ernährungsumstellung und zusätzlichen Sport schaffte er es, seine Kilos purzeln zu lassen. Zu dem Zeitpunkt startete seine Bilderbuchkarriere, die bis heute anhält und immer mehr Menschen begeistert.
Doch es gibt auch kritische Zungen, die behaupten, sich vegan zu ernähren sei ungesund, unter anderem wegen dem angeblich unvermeidlichen Mangel an Vitamin B12, das nur in tierischen Produkten zu finden ist. Auf all diese Fragen über Vitamin B12, Superfood, Matcha und gibt Attila Hildmann gern Antwort und zeigt, wie man sich richtig vegan ernähren kann.
Man sollte vielleicht wissen, dass die vegane Küche nicht nur eine Ernährungsform ist, sondern eine Lebenseinstellung, bei der es darum geht, sich ohne tierische Produkte zu ernähren und auch sonst nichts zu verwenden, das von Tieren stammt.
Ich finde die vegane Küche zwar sehr spannend, konnte mich aber noch nicht dazu durchringen, sie zu 100% in meinen Alltag einzubauen. Als Koch ist es nicht gerade ein leichtes Unterfangen, sich vegan zu ernähren, da man täglich mit Lebensmitteln in Berührung kommt, die eben nicht vegan sind. Doch wie es schon in der Vergangenheit war, konnte ich es auch dieses Mal nicht einfach beiseiteschieben, wenn mich ein Thema dermaßen interessierte. Deshalb habe ich sehr viel darüber gelesen, was vegane Küche ist und wie man diese in den Alltag integrieren kann.
So bin ich zum ersten Mal mit Attila Hildmann in Berührung gekommen und habe mir sein veganes Rührei angeschaut, das mich total faszinierte. Als ich es aber selber ausprobierte, war ich nicht so begeistert, einfach weil der Geschmack nicht meine Erwartungen erfüllte, die ich aufgrund des Aussehens hatte. Also kaufte ich mein erstes Buch von Attila Hildmann und wollte herausfinden, ob seine Rezepte wirklich so gut sind oder einfach genau wie alle anderen schmecken, nämlich nicht wirklich lecker.
Heute weiß ich so einiges, wenn es um vegane Küche geht und vor allem was Attila Hildmanns Küche ausmacht. Das ist in erster Linie eine frische Küche, mit wenigen Fertigprodukten. Denn genau da liegt der Hund begraben: Sich vegan zu ernähren heißt nicht, mal schnell eben ein veganes Fertigprodukt zu kaufen, es in fertiger veganen Sauce zu ertränken und der Meinung zu sein, jetzt lebe ich eine gesunde Ernährung. Das ist ein Riesen-Irrtum.
Ich selber arbeite in einer Privatklinik und muss jeden Tag Fertigprodukte verwenden im Bereich vegane, glutenfreie und laktosefreie Ernährung. Diese Produkte sind jedoch einfach nur teuer und geschmacklich für mich meist eine Katastrophe. Auch habe ich schon in veganen Restaurant gegessen, die mich auch nicht überzeugen konnten. Das einzige, was ich toll fand, war das vegane Eis. Das war geschmacklich echt der Hammer, aber das war es dann auch schon.
Sie sehen also, um vegan zu kochen, braucht es mehr als ein Rezept. Sie brauchen gute, möglichst frische Produkte. Und Sie sollten verstehen, wie die verschiedenen Lebensmittel zusammen harmonieren. Es sollte die Leidenschaft vorhanden sein, diese Ernährung auch zu leben, experimentierfreudig zu sein und offen für immer neue Sachen. All das finde ich bei Attila Hildmann wieder. Man merkt, dass er liebt, was er tut. Seine Rezepte aus dem Buch funktionieren und schmecken. Das ist es vermutlich, was einen großen Teil des Erfolges ausmacht – man nimmt vom Attila Hildmann ein Rezept, kocht es nach und es schmeckt einfach.
Doch inzwischen hat Attila Hildmann den nächsten Coup gelandet, indem er seine Vegane Bolognese und seit Neuestem auch Schoko Crunch Kekse nach seinem veganen Rezept produzieren lässt und sie online im eigenen Shop verkauft. Das hat mich dazu getrieben, mir diese Sachen zu bestellen, um sie auf Herz und Nieren zu prüfen. Es ist schließlich immer noch was anderes, ob man ein Produkt einmal kocht in einer normalen Haushaltsmenge oder in einer Menge von vielleicht 5000 Gläsern. So viel Vegane Bolognese fertigen zu lassen, so dass jedes Glas gleich schmeckt, ist eine Herausforderung. Auch die Schoko Crunch Kekse heil und knusprig zum Endkunden zu bringen, kann einem Kopfschmerzen bereiten.
Nun, ich habe mir beides bestellt und möchte in diesem Artikel mein Urteil zu diesen Produkten von Attila Hildmann abgeben.
Also kommen wir zuerst zur Veganen Bolognese
Meine Erwartungen waren ziemlich gering. Sie gingen eher dahin, dass sie vermutlich genau so schrecklich schmeckt wie alle anderen veganen Bolognese-Variationen, die ich vorher von anderen Herstellern probiert hatte. Als ich aber das Glas öffnete, war ich schon vom Geruch der Bolognese von Attila Hildmann sehr angetan. So richtig schön frisch, der Geruch war einfach nur herrlich. Da man vom Geruch jedoch leider nicht satt wird, beschloss ich, für meine Frau, die der veganen Küche überhaupt nichts abgewinnen kann, und für mich Spaghetti mit der veganen Bolognese von Attila Hildmann zu kochen, um diese zu probieren und den Geschmack zu beurteilen.
Als ich die erste Gabel voll im Mund hatte, hatte ich zuerst den Eindruck, es sei eine aus Fleisch hergestellte Bolognese. Der zweite Bissen brachte meine Geschmacksknospen zum Tanzen. Ich muss echt sagen, ich wurde geschmacklich selten so überrascht wie bei Attila Hildmanns Veganer Bolognese, einfach nur großartig. Doch das Beste kam, als unsere kleine Tochter es wie üblich nicht sehen konnte, wenn wir alleine ohne sie essen. Wie zu erwarten, machte sie Krawall und wollte unbedingt mitessen. Also fütterten wir auch sie mit den veganen Spaghetti Bolognese und siehe da, sie liebte es und haute rein wie ein Scheunendrescher. Selbst meiner Frau schmeckte es und sie nahm sogar einen Nachschlag, was ich bis dahin von ihr bei veganem Essen noch nie gesehen hatte. Weil wir es jedoch ganz genau wissen wollten, servierten wir ihrem Bruder und ihrem Vater, zwei absoluten Fleischessern diese Spaghetti und als beide sagten, dass diese Bolognese sehr fein ist, konnten wir es kaum glauben. Denn die beiden wussten nicht, dass sie hier eine vegane Bolognese vor sich hatten. Ihre Gesichter hätten Sie sehen sollen – einfach nur für die Götter 🙂
Mein Fazit zur „Veganen Bolognese“ vom Attila Hildmann
Geschmack: Genialer Geschmack, der wirklich an Fleisch erinnert. Auch die Würze war genau auf den Punkt richtig, so dass wir kein zusätzliches Salz brauchten, lediglich etwas Pfeffer haben wir zum Nachwürzen benutzt. Auch wenn Attila Hildmann sie mit frischem Basilikum verfeinert, so finde ich, muss dieses nicht sein. Die Bolognese ist geschmacklich sehr gehaltvoll und rund.
Geruch: Ist frisch und macht geradezu an, dieses Glas im Nullkommanix zu verdrücken.
Konsistenz: Fantastisch. Aufgefallen ist mir, dass die Spaghetti diese Sauce weniger stark aufsaugen, was für mich geradezu perfekt ist, weil ich gern viel Sauce habe und wenn Pasta diese aufsaugt, wird es für mich leicht etwas trocken. Dies war hier nicht der Fall, deswegen Daumen hoch!
Meine Empfehlung: Kaufen Sie sich diese Vegane Bolognese und lassen sie sich geschmacklich ins Spaghettiparadies entführen. Außerdem unterstützen Sie aktiv ein Tigerschutz-Programm, was es lohnt zu unterstützen. Ach ja, fast hätte ich es vergessen: Diese Mahlzeit hat so gut gesättigt, dass ich sogar noch 6 Stunden später kein Hunger hatte. Das ist mir sehr positiv aufgefallen, weil ich sonst eigentlich immer am essen bin 🙂
Mein Fazit zu den Schoko Crunch Keksen:
Geschmack: Dass bei diesen Keksen kein Palmöl, sondern Kokosöl verwendet wurde, hat mir gleich sehr gut gefallen. Der Geschmack war, sicher auch dadurch, einfach anders und besser als die Supermarkt-Kekse, die alle gleich schmecken. Auch hier ein Pluspunkt.
Geruch: Der Geruch war sehr angenehm und man merkte, dass diese Kekse sehr schön frisch waren. Sie waren nicht ranzig, muffig oder so, also wirklich total frisch.
Konsistenz: Ich weiß, wie heikel Kekse sein können und wie leicht sie bei unsachgemäßer Lagerung kaputt gehen und an Geschmack verlieren können. Die Kekse sind heil angekommen. Abgesehen davon, dass der Schoko-Keks nicht ganz so knusprig war, fand ich ihn im Geschmack sehr angenehm, schön schmelzend auf der Zunge und absolut lecker. Ich würde sogar sagen, es war der beste vegane Keks, den ich bisher gegessen habe.
Kaufempfehlung ja / nein:
Ich würde diese Schoko Crunch Kekse immer wieder bestellen, weil sie einfach lecker sind und überzeugen. Auch hier wird das Tigerschutz-Programm mit jedem Kauf unterstützt. Ein weiterer Grund, sich dieses Produkt zu gönnen. Damit tut man was für die Umwelt und für sich selbst – einfach dadurch, dass man sich gesund ernährt.
Mein Tipp an Attila Hildmann: Wenn du es schaffst, die Kekse noch knuspriger zu machen, dann kann man wirklich von Perfektion reden.
Wenn Sie mehr von Attila Hildmann erfahren möchten, dann gehen Sie doch mal auf seine Webseite oder kaufen Sie sich eines seiner Bücher.
Dieser Beitrag entspricht eher einer Werbung für den Koch als das es ein Testbericht ist. Für mein empfinden völlig unnötig und verschenkte Bits und Bytes.
Hallo Günter,
Danke für deine offene Meinung zum Testbericht von Attila Hildmann Bolognese. Nun mir war schon klar das dieses Thema kontrovers diskutiert wird jedoch muss ich dir sagen für Menschen die diese Lebenseinstellung wählen und auf der Suche nach Produkten sind die man auch essen kann finde ich solche Testberichte sehr hilfreich. Den es gibt doch schon sehr viel Schrott am Markt und das meiste davon ist leider ungenießbar. Für diesen Bericht schreit er noch so viel nach „Werbung“ wurde mir weder was bezahlt noch sonst irgend etwas angeboten es war aus reiner Neugierde und das Ergebnis wollte ich einfach teilen fertig.
Wünsche dir einen schönen Sonntag 🙂
Mit geschmacklichen Grüßen
Marcel