Wie bin ich zu dieser Segeltour eigentlich gekommen?
Na ja, da gab es mal einen Betatest. Vielleicht habt Ihr schon mal von Kulali Social gehört? Denn genau darum ging es dabei, diese Apps für Facebook-Fanpages zu testen. Zu meiner großen Freude wurde auch ich als Betatester ausgewählt. Es war super, nicht nur die Apps waren eine Klasse für sich, auch die Gruppenmitglieder. Es gab – und gibt noch immer – eine Facebook-Gruppe, in der wir uns immer noch austauschen und in der wirklich jeder jedem hilft. In dieser Gruppe tauchte die Idee auf, uns alle einmal im wirklichen Leben zu treffen.
Da Reisen eine meiner absoluten Leidenschaften ist, fand ich diese Idee echt klasse. Im Grunde hat man ja zwar viele Facebook-Freunde, aber die meisten davon hat man noch nie gesehen, geschweige denn, dass man sie wirklich kennt. Es herrschen viele Vorurteile über Facebook, dass man da nicht wirkliche Freunde finden kann. Diese Vorurteile wollten wir widerlegen.
Das war aber nicht der einzige Grund, warum wir uns treffen wollten. Es ging auch darum, von einander zu lernen, sich auszutauschen und Gemeinsamkeiten zu suchen. Ich persönlich fand den Mix der Gruppe absolut klasse und sehr bereichernd. Und da ich es liebe, bisher Unbekanntes zu erforschen, war das einer vieler Gründe, an dieser Segeltour teilzunehmen. Außerdem ist das eine wunderbare Möglichkeit, einmal von dem ganzen Alltagstress Abstand zu gewinnen und die Seele baumeln zu lassen.
Am Sonntag, den 3.6.2012, war es dann soweit. Es war früh am Morgen und ich war total aufgeregt. Schließlich sollte mich heute mein Weg nach Greifswald führen, dem Startpunkt der Segeltour. Wie Sie sich sicher vorstellen können, lag richtig viel Spannung in der Luft, weil ich heute auf Menschen treffen sollte, die ich zwar kannte aber doch nicht wirklich. Da schwirrten mir einige Dinge durch den Kopf. Was ist, wenn man sich untereinander nicht versteht? Oder man aneinander vorbei redete? Für mich absolutes Neuland und total spannend. Trotz aller Bedenken, die mir durch den Kopf schossen, fuhr ich zum Züricher Flughafen, wo mich schon die erste Person dieser Gruppe erwartete. Es war Jeannette Riner. Sie sah mich schon von Weitem und winkte mir zu. Gemeinsam gingen wir zum Check-in 3, wo wir uns unserer Koffer entledigten. 16:45 Uhr startete dann endlich das Flugzeug Richtung Berlin-Tegel, das wir kurz nach 18:00 Uhr erreichten. Von da aus führte uns der Weg weiter mit dem Taxi zu einer Bar in Berlin. Ulrich Eckardt, einer unser Segelfreunde, hatte dort ein Auto für uns bereitgestellt für die Weiterreise nach Greifswald. Mit diesem trafen wir drei Stunden später und völlig kaputt am Hafen in Greifswald ein. Dort wurden wir schon sehnsüchtig von Cathrin Kilian, einer leidenschaftlichen Seglerin mit Herz und Organisatorin dieser Segeltour auf der Hanne Marie, Jutta Schumacher, Kay Steeger und Thomas Höver erwartet. Nach einer herzlichen Begrüßung stellten wir uns gegenseitig vor und tranken erst mal gemütlich ein kühles Blondes ;-). Wir sprachen in dieser Nacht über Gott und die Welt und tauschten uns aus. Zu später Stunde gingen wir dann endlich ins Bett und versuchten, etwas schneller zu schlafen, um für unseren ersten Tag richtig fit zu sein.
1.Tag
Ziemlich früh am Morgen war ich auch schon wieder draußen und mein erster Weg führte mich in die Dusche. Dusche? Na ja, bis dahin wusste ich nicht, dass Segeln in dieser Beziehung dem Camping ähnlich und alles etwas spartanisch eingerichtet ist. Aber egal, ich ging duschen und genoss danach mit den anderen das leckere Frühstück und einen guten Schluck Kaffee ;-). Denn ohne Kaffee am Morgen läuft bei mir nun mal gar nichts. Kurz vor Mittag starteten die Motoren des ehemaligen „Haikutters“ Hanne-Marie, der 1980 von drei Bielefelder Studenten gekauft und in mühsamer Kleinarbeit wieder flott gemacht wurde, Richtung Zecherin. Sie wissen nicht, was ein Haikutter ist? Dann schauen Sie mal hier auf die Website der Hanne-Marie…
Schon als kleiner Junge von 9 Jahren war ich an der Ostsee 3 Wochen zur Kur. Damals hatte ich extreme Hautprobleme und der Besuch an der Ostsee sollte mir helfen, diese zu lindern oder sogar verschwinden zu lassen. Die Ostsee wird als Urlaubsziel immer beliebter, nicht nur weil sie so facettenreich ist, sondern weil man dort auch kulturell Interessantes vorfindet, wie zum Beispiel den Ort Zecherin. Zecherin wurde in erster Linie durch seine Bäderbetriebe in den Zwanzigern bekannt und durch die klappbare Brücke, die nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut werden musste. Doch Zecherin ist mehr als das. Mittlerweile werden dort Bootsfahrten wie mit der Hanne Marie oder Angelausflüge mit dem Schiff angeboten. Auch kann man wunderschöne Ferienwohnungen für einen Urlaub dort anmieten. Doch für uns als Mannschaft der Hanne Marie war dieser Hafen, den wir so gegen 19 Uhr anliefen, lediglich zum Anlegen nötig, um dort über Nacht auf dem Schiff zu schlafen, damit wir am nächsten Morgen frisch und ausgeruht wieder weiter segeln konnten.
Doch bevor wir in das Land der Träume gingen, kochten wir unser erstes Essen auf der Hanne Marie. Zarte Pouletbrust mit Ofenkartoffeln und mit Tomaten verfeinertes Gemüse… hmm, so fein. Noch ein leckeres Bier und ab ins Bettchen. Äh – in die Koje, meine ich natürlich ;-).
2. Tag
Dieser Tag sollte uns von Zecherin nach Swinemünde führen. Swinemünde (Świnoujście) ist Handels- und Hafenstadt, Seebad und Kurort zugleich. Die Stadt entstand, als Friedrich der Große den von Friedrich Wilhelm I. nur halbherzig begonnenen Versuch, die Swine wieder schiffbar zu machen, wieder aufnahm, so dass 1746 unter dem Namen Swinemünde ein befestigter Hafen offiziell dem Seehandel geöffnet werden konnte. Als bedeutendstes Ostseebad konnte sich Swinemünde bis in die vierziger Jahre zu Recht „Weltbad“ nennen. Doch 1945 wurde auf Beschluss der Potsdamer Konferenz der vier Siegermächte des zweiten Weltkrieges Swinemünde polnisch.
Wir erreichten Swinemünde nach langem Segeln auf der Ostsee am Abend um ca. 19 Uhr. Dort konnten wir uns erst einmal von den Strapazen ausruhen, aufhören vor Kälte zu bibbern und neue Kräfte sammeln. Auch wenn man es nicht glauben mag, aber Segeln ist wahnsinnig anstrengend und macht echt hungrig. Deshalb machte ich schon mittags an Bord eine kleine Zwischenverpflegung: Bruschetta siehe Video:
Und auch am Abend war mein Typ gefragt, alle waren hungrig und vollkommen fertig. Da wir ja in Barth und in Greifswald schon mal vorsorglich die Supermärkte geplündert hatten, war es in Swinemünde kein Problem, ein leckeres Essen zu zaubern. Wir machten uns Rührei mit Speck, Cesar Salat und Pellkartoffeln. Auf einem wackligen Schiff mit einer etwas minimalistischen Küche zu kochen ist gar nicht so einfach und war für mich als Koch absolutes Neuland ;-). Doch ich denke, wir konnten es gut lösen und alle waren hinterher satt und zufrieden.
3. Tag
Nach 2-tägiger Hinfahrt ging es auch schon wieder zurück, von Swinemünde nach Gager am Südostzipfel von Rügen.
Nach den letzten Tagen, an denen das Wetter alles andere als schön war, starteten wir mit Sonne und blauem Himmel, es sah viel versprechend aus. Doch schon nach einer Stunde blies uns wieder der Wind um die Ohren und die Kälte kroch unter Pullover und Jacken. Doch das hielt uns nicht davon ab, unser Etappenziel Gager zu erreichen. Nach knapp neunstündiger Segelfahrt erblickten wir den Hafen von Gager. Sofort nach dem Anlegen haben wir uns erst mal alle eine richtig schöne warme Dusche gegönnt und uns mit unserem Skipper René auf den Weg in das Restaurant Zum Adler gemacht. Dort haben wir total lecker gespeist und es uns so richtig gut gehen lassen. Je später der Abend wurde, umso ausgelassener war die Stimmung aller Beteiligten. Die völlig verrückt zusammen gewürfelte Mannschaft machte dieses Treffen für mich zum absoluten Highlight. Ich war total begeistert von den tollen Gesprächen mit jedem Einzelnen. Doch wie jeder Tag ging auch dieser voller neuer Eindrücke zu Ende und es hieß wieder „ab in die Kojen“. Ich freute mich schon auf den nächsten – wenn auch leider letzten – Tag, der uns über Gager nach Stralsund zum Hafenfest führte ;-).
4.Tag
Es war morgens 7 Uhr und das verträumte Gager erstrahlt im Morgenlicht. Die Sonne schien mir ins Gesicht, es war schön warm, mir ging das Herz auf. Heute also auf nach Stralsund zum Hafenfest ;-). Doch etwas Wehmut war dabei, denn es war unser letzter Tag an Bord der Hanne Marie. Ich hatte sehr intensive Tage mit ganz tollen Menschen verbracht und ich dachte mir schon, dass der Abschied mir doch noch die eine oder andere Träne ins Auge treiben würde. Außerdem verließ uns noch im Hafen von Gager der Kay Steeger, weil er geschäftliche Verpflichtungen hatte. Dafür bekamen wir aber wieder eine neue Matrosin, die uns bis auf Stralsund begleitete. Ihr Name ist Geesche und sie sollte noch eine Rolle in Stralsund spielen, die mir am Morgen verständlicherweise noch nicht bewusst war.
Als alle aufgestanden waren und wir lecker gefrühstückt hatten, liefen die Jeannette Riner, Thomas Höver und der Kay noch schnell auf den Berg von Gager. Und wenn man sich die Bilder anschaut, kann man verstehen, dass sie gar nicht wieder weg wollten. Weil der Ausblick einfach phänomenal war. Doch das half alles nix, um ca. 11:30 Uhr war es dann soweit, wir verabschiedeten Kay Steeger und begrüßten die Geesche Zapf. Danach legten wir ab Richtung Stralsund.
Auf dem Weg nach Stralsund hatten Jeannette, Geesche und ich sehr intensive Gespräche. Wir unterhielten uns über alles Mögliche und auch über ein Thema, das viele Menschen, ja selbst Quantenphysiker, zum Staunen bringt. Es ging um den Quantencode und dass dieser Energien verbindet – und Herzen öffnet. Für mich als Fan der Esoterik ein spannendes, aber auch schwer zu verstehendes Thema. Jeannette und Geesche hatten aber so ihre Tricks, um sich Gehör zu verschaffen ;-). Für mich ist dies ein absolut spannendes Thema, das auch immer mehr diskutiert wird. Deshalb fand ich die Synergien auf dieser Tour echt klasse, so unterschiedliche Menschen aus verschiedenen Bereichen mit interessanten Sichtweisen.
Wir hätten uns, glaube ich, noch Tage lang unterhalten können, doch pünktlich um 17:20 Uhr waren wir dann in Stralsund angekommen und fuhren unter der hochgeklappten Brücke durch in den Hafen. Das war das Stichwort für unseren Käpt’n: Zum letzten Mal hieß es Segel einholen und klar Schiff machen. Um ca. 18 Uhr legten wir in Stralsund an und stellten die Motoren der Hanne Marie ab. Wir genossen unser letztes Anlegerbier und waren voller Freude, die Stadt zu erkunden. Von außen ist Stralsund schon eine wahre Pracht. Wenn man in den Hafen einfährt, sieht man alte Bauwerke, die sehr schön und mit viel Liebe und Geld restauriert wurden, wahrlich ein Augenschmaus. Als ich mit der Jutta Schumacher und den anderen die Stadt erkundete, sagte mir die Jutta, dass sie schon am Tag vor unserer Segelreise mit der Cathrin Kilian in Stralsund war und sie quasi mit offenem Mund durch Stralsund lief, weil sie von den Eindrücken einfach nur überrannt wurde.
Geniessen Sie den ersten Teil der Fotos unserer Segel – Reise
Hallo Marcel,
klasse Artikel über „unseren“ Segeltörn.
Ich hatte auch ähnliche Bedenken. Wer weiß, was da für komische Leute kommen. Wer weiß, ob man mit denen klar kommt. Und zum Glück hätte es nicht besser sein können. Auch wenn die Woche sehr anstrengend war, so habe ich eine Menge positive Eindrücke und neue Erfahrungen mitnehmen können. Und natürlich durfte ich wunderbare Menschen kennen lernen, was mir besonders viel wert ist.
Für Deine Kochkünste an Bord möchte ich mich nochmals bedanken. Ich fand es mal wieder erstaunlich, was ein Profi auch in ungewöhnlichen Sitationen alles zaubern kann. 🙂
Jetzt bin ich schon auf Teil 2 gespannt und hoffe, wir treffen uns irgendwann, irgendwo auf dieser Welt mal wieder.
Ganz liebe Grüße, Kay
Hallo Kay
Erst einmal Danke für deine lieben Worte! Ich kann dir da nur zustimmen unser Segeltörn war echt super und was das Treffen betrifft so können wir das gerne wiederholen, vielleicht diesmal in der Schweiz? 😉
Liebe Grüße
Hallo Marcel,
klasse Artikel, der Lust auf „ME(H)ER“ macht. Beim nächsten Mal hätte ich gerne eine Info, wann ihr so etwas wieder macht – ich bin dabei 😉
Auch die Themen liegen genau auf meiner Wellenlänge, denn außer an SEO, Social Media etc. bin ich auch seit mehr als 30 Jahren an anderen Dingen interessiert (siehe meinen Blog http://blog.mindmagic.net )
Bis bald mal wieder.
Liebe Grüße
Uwe
Hallo lieber Uwe,
Besten Dank für deinen Kommentar und deine Anfrage! Das nächste mal findet schon im August statt da bin ich zwar nicht mit dabei aber was ich schon weiß sehr interessante Gäste 🙂 Für mehr Info diesbezüglich wendest du dich am Besten an die Cathrin Kilian.
Liebe Grüße
Marcel
Vier Tage, vier Häfen … und es fühlt sich an wie zwei Wochen. So viele Impressionen, Gedanken, Gespräche, Entspannung.
Zwei Videos und unzählige Fotos, teilweise absolut beeindruckende und stimmungsvolle Schnappschüsse … und ich fühl das Schaukeln wieder und den Wind.
Danke für diese Erinnerung an eine herrliche Ostsee-Reise auf der Hanne Marie mit sympathischen und sehr netten Internetmarketingkollegen.
Der nächste Marketer-Törn ist im August. Wer mitwill: Anfragen an https://www.facebook.com/cathrin.kilian oder für eigene Reisen mit deinem Team oder deiner Familie direkt bei http://www.hanne-marie.de
Hallo Cathrin,
Vielen Dank für deinen Kommentar:-) Der erste Tag unseres Segeltörns war eine echte Herausforderung auch weil ich mit Übelkeit zu kämpfen hatte doch Gott sei Dank hatte Jeannette diese Tabletten dabei! Diese Reise wahr glaube ich für jeden eine schöne Erfahrung und ich würde es wieder machen. Doch das Beste wahren mit Abstand die netten Menschen die ich dort kennen lernen durfte und ich hoffe man trifft sich mal wieder sei es nun auf einem Schiff wie der Hanne Marie oder wo anders.
Liebe Grüße
Marcel
Hallo Marcel,
ein wirklich toller Bericht, der Lust auf so einen Segeltörn macht.
Eigentlich wollten wir im August mit, mussten aber feststellen, dass wir weder einen Schlafsack noch vernünftige Sturmklamotten etc haben *lach*. Die Camper-Zeit liegt eben schon so lange zurück.
Lieben Gruß
Marion
Hallo Marion,
Danke für deinen Kommentar! Also ich kann dir nur empfehlen wenn du dich auf eine Segeltour begeben willst dicke Sachen, Schlafsack und Regenkleidung mit zu nehmen wenn nicht sogar Handschuhe:-) Habe es auch etwas unterschätzt und manchmal echt gefroren. Aber die Reise an sich war der Hammer:-)
Lieben Gruß
Marcel
Hallo Marcel,
toll dein Bericht. Macht Spass zu lesen und die tollen Tage auf der Hanne Marie noch mal Revue passieren zu lassen. War echt eine super Erfahrung, die ich jedem nur empfehlen kann. War aber auch eine echt super Gruppe :-))
Und dein Essen war absolut lecker !
Lieber Gruss Thomas
Hi Danke lieber Thomas 🙂
Lieben Gruß
Marcel
Lieber Marcel
ja, Stralsund war der Krönende-Abschluss unserer Segeltour. Die mega tolle und Fachkundige Führung von Geesche war der Hammer. Du hast alles sehr ausführlich und schön beschrieben. Wir hatten eine sehr glückliche Zeit auf der „Hanne Marie“, um die Akkus wieder aufzuladen – es war eine tolle Erfahrung und Dich Marcel als Reisebegleiter zu haben, da war ich doch echt in bester Geschellschaft. Die Autofahrstunden und Wartezeiten auf dem Flughafen verflogen mit unseren Gesprächen so ganz, ganz schnell 🙂
Es war schön Dich kennen gelernt zu haben, Du bist ein mega herzlicher Typ und Deine Küche erst noch kosten zu dürfen – hmmmmmm, herzlichen Dank
Liebe Grüsse
Jeannette
Hallo liebe Jeannette,
Ach wie recht du hast diese Tour war echt klasse:-) Und vielen Dank für deine lieben Worte. Ich liebe gute Gespräche und den Ausstausch an Erfahrungen davon kann man nur profitieren. Freue mich schon wenn ich Dich auf Gran Ganaria besuchen komme. Bis dahin wünsche ich dir einen guten Start in deiner neuen Heimat.
Liebe Grüße
Marcel